Arbeitsmarkt - 10.06.2024

Arbeit nach 65: «Ja, gerne» oder «Nein, danke»?

Sechs aktuelle Fragen über das Arbeiten nach der Pensionierung. Eine Erhebung der Berner Fachhochschule.

In der Schweiz kann sich fast die Hälfte der Arbeitnehmenden ab 45 Jahren vorstellen, nach der Pensionierung weiterzuarbeiten. Dennoch bleiben heute noch viele Fragen offen. Das Forschungsprojekt «Erwerbstätigkeit nach der Pensionierung» unseres Wissenschaftspartners, der Berner Fachhochschule, hebt die sechs wichtigen gesellschaftlichen Fragen zum verlängerten Arbeitsleben hervor.

 

1. Gesundheit: Wie beeinflusst das Arbeiten nach der Pensionierung die Gesundheit?

Eine Weiterbeschäftigung kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Sie kann aber auch zu körperlichen oder geistigen Gesundheitsproblemen führen. Der Faktor Gesundheit entscheidet, ob jemand über das Rentenalter hinaus arbeitet oder nicht.

2. Wahrnehmungen: Wie werden ältere Arbeitnehmende wahrgenommen?

Wie sehen sich ältere und jüngere Arbeitnehmende selbst? Und wie sehen sie die anderen? Neben der (Selbst-)Wahrnehmung geht es auch um die gesellschaftliche Wahrnehmung: Wie wird das Arbeiten nach dem Rentenalter im politischen Spektrum gesehen?

3. Auf zu einer neuen Stelle: Wie funktionieren Stellensuche und -vermittlung im Alter?

Wie hoch ist das Standard-Pensionsalter in Schweizer Arbeitsverträgen? Wie wirkt sich der zunehmende Arbeitskräftemangel einer alternden Gesellschaft auf den aktuellen Rekrutierungskontext aus? Und inwiefern werden Menschen mit (in-)formellen Altersbeschränkungen konfrontiert?

4. Frühe Entscheidung: Welche Ereignisse beeinflussen die Entscheidung zum Weiterarbeiten?

Viele Menschen entscheiden sich erst kurz vor ihrem regulären Rentenalter definitiv, ob sie danach noch weiterarbeiten. Der Weg zu dieser Entscheidung ebnet sich jedoch schon lange vorher durch frühere private und berufliche Entscheidungen. Welche Rolle spielen dabei Weiterbildungen, die familiäre Situation, Partnerschaft, Umzug und so weiter?

5. Pflege und Betreuung: Wie können Arbeit und informelle Pflege miteinander verbunden werden?

In der alternden Gesellschaft benötigen immer mehr ältere Angehörige informelle Pflege und Betreuung. Welche Faktoren beeinflussen, dass ältere Arbeitnehmende diese beruflichen und privaten Verpflichtungen miteinander verbinden können? Und welche Massnahmen können Sie dabei unterstützen?

6. Unterschiedliche Ausgangslagen: Starten alle am gleichen Ort?

Die Ausgangssituation für ein längeres Arbeitsleben kann bei verschiedenen Personen in den oben genannten Bereichen sehr unterschiedlich sein. Was ist dabei der Einfluss von Geschlecht, Arbeitsbereich, Bildung, familiärem Hintergrund, Migration und weiteren Faktoren?

Bei der Befragung haben folgende Personen mitgewirkt  

  • Prof. Dr. Karen Torben-Nielsen, Dozentin, karen.torbennielsen@bfh.ch
  • Prof. Dr. Jonathan Bennett, Co-Leiter Institut Alter, jonathan.bennett@bfh.ch
  • Mehr wissen? Dies ist ein Teil des Forschungsprojekts «Erwerbstätigkeit nach Rentenalter» der Berner Fachhochschule (2020–2024), das im Rahmen von age.int durchgeführt wird. Weitere Informationen zur Projekt sind unter age-int.ch erhältlich.

 

Ansprechpartner:in für diese Studie

Prof. Dr. Jonathan Bennett

Co-Head of the Institute on Ageing, Bern University of Applied Sciences

Prof. Dr. Jonathan Bennett ist Co-Leiter am Institut Alter der Berner Fachhochschule (BFH) und Mitglied wissenschaftlicher Think-Tank focus50plus.

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