Arbeitsmarkt - 07.12.2022

Länger leben - Länger arbeiten?

Pensioniert und doch berufstätig: Zahlen, Fakten und Wünsche rund um den Altersrücktritt.

So erfreulich die langfristig steigende Lebenserwartung bei guter Gesundheit ist, sie bringt namentlich für die drei Säulen der Schweizer Altersvorsorge grosse Herausforderungen mit sich. In der AHV ist diese Entwicklung massgeblich für die in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich einsetzenden Milliardendefizite mitverantwortlich. In der zweiten Säule führt die steigende Lebenserwartung – zusammen mit einem lang anhaltenden Tiefzinsumfeld – einerseits zu sinkenden Umwandlungssätzen im überobligatorischen Bereich. Anderseits ist die demografische Entwicklung zusammen mit dem überhöhten Mindestumwandlungssatz mitverantwortlich für eine erhebliche systemfremde Umverteilung zwischen den Generationen. In der dritten Säule führt ein längeres Leben schlicht und einfach dazu, dass Erspartes länger reichen muss.

Angesichts dieser Herausforderungen stellt sich seit einiger Zeit die politisch umstrittene Frage, ob ein längeres Erwerbsleben bzw. konkret ein höheres Rentenalter eine sinnvolle Massnahme darstellen könnte, um die Stabilität der Altersvorsorge – und damit die finanzielle Zuversicht der Bevölkerung – langfristig zu sichern. Grundsätzlich könnten dadurch sowohl der Druck auf die Rentenhöhe als auch die zunehmende Notwendigkeit zu höheren Steuern, Lohnabzügen oder steigenden individuellen Sparquoten während des Erwerbslebens reduziert werden. 

Ansprechpartner:in für diese Studie

Andreas Christen

Ökonom und Leiter Vorsorgeresearch bei Swiss Life Schweiz

Andreas Christen ist anerkannter Fachexperte und Autor wissenschaftlicher Studien im Themenspektrum focus50plus.

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