Good Practice aus der Wirtschaft - 13.03.2023
Traumjob mit 60
Patrick, wie wurden Sie auf die offene Stelle bei der Abacus Research AG aufmerksam?
In meinem Fall war es die Abacus, die auf mich zukam. So wurde ich im September 2021 vom HR in Biel über LinkedIn angeschrieben – just zum perfekten Zeitpunkt, da ich bereits seit Längerem auf der Suche nach einer neuen Tätigkeit war.
Wie viel Mut braucht es, um als knapp 60-Jähriger in eine ganz neue Branche einzusteigen?
Ich glaube, dass das Alter nicht so entscheidend ist, schliesslich braucht eine Veränderung zu Beginn immer Mut – mit 60 wie auch mit 30. Ich würde sogar behaupten, dass ich mit 60 etwas umsichtiger an die Sache herangegangen bin. Klar ist: Ich würde den Schritt jederzeit wieder wagen.
Was hat Sie denn dazu bewogen, sich beruflich neu auszurichten?
Ich war nicht mehr zufrieden damit, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem man sich mehr auf Prozesse und Dossiers ausrichtet statt auf Menschen und auf Relevanz. Ich wünschte mir folglich eine sinnstiftende Aufgabe mit einem klaren Zweck. Das habe ich bei der Abacus gefunden.
Man hört und liest immer wieder, dass Personen ab einem gewissen Alter nicht mehr so einfach eine neue Stelle finden. Teilen Sie diese Ansicht?
Nein. Ich fühle mich mit 60 nicht wirklich anders als mit 30. Vielleicht lernt man mit 30 gewisse Dinge ein bisschen schneller, die Neugierde auf Neues ist bei mir jedoch nach wie vor gleich gross wie während meiner ersten Berufsjahre. Wesentlich ist also die Haltung. Das heisst: Man muss offen und neugierig bleiben.
Wie wurden Sie als «erfahrene» Person im Team aufgenommen?
Sehr gut! Auch wenn ich manchmal «der Alte» bin, so bin ich gleichzeitig auch der Unerfahrene oder «Le Bleu» wie man auf Französisch sagt. Das finde ich eine interessante Mischung.
Welche Tipps würden Sie anderen Personen geben, die ihr berufliches Glück noch nicht gefunden haben?
Man darf nie aufhören, an sich zu glauben. Denn das Glück kann immer zuschlagen, auch dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Darüber hinaus sollte man stets bereits sein, seine Komfortzone zu verlassen – es gibt nichts Schlimmeres, als sich auf dem Erreichten auszuruhen.
Über Patrick Wagner
Patrick Wagner hat seine Karriere als Analyst-Programmierer bei einem Beratungsdienst für Landwirte begonnen. Danach arbeitete er im Bereich Finanzen beim Kanton Jura, führte diverse Projekte im akademischen Bereich in der Universität Neuenburg und nahm sich Tätigkeiten in der Entwicklungshilfe (SECO) an. Eine Zeit lang arbeitete er in Russland auf der schweizerischen Botschaft in Moskau. Später wechselte Patrick in den Bereich Human Resources des Kantons Jura und arbeitete dort über zehn Jahre als Leiter Human Resources, bevor er eine Stelle bei der Caritas antrat, in der er sich Flüchtlingsthematiken in einem Asylzentrum des Bundes widmete.
Nach über 20 Jahren in einer Management-Funktion verspürte Patrick Wagner den Wunsch, seine Segel noch einmal neu zu setzen und sich auf ein Thema zu fokussieren: Human Resources. Im Januar 2022 trat er die Stelle als Berater im Service Team bei der Abacus in Biel an – eine Funktion, in die er seinen reichen Erfahrungsschatz optimal einbringen kann.