Arbeitsmarkt - 10.02.2025

Von Rundstedt Arbeitsmarkt-Barometer 2025

Der Arbeitsmarkt scheint wieder in einem gesunden Gleichgewicht zu sein, trotzdem zeigt sich die Stellensuche älterer Arbeitnehmenden 50plus nach wie vor schwer. Dr. Pascal Scheiwiller ist Ansprechperson des folgenden Arbeitsmarkt-Barometer 2025.

Nach den zwei wachstumsstarken Jahren 2021 und 2022 hat sich die Konjunktur und damit auch der Arbeitskräftemangel schon 2023 wieder beruhigt. Das ganze letzte Jahr 2024 stand dann branchenübergreifend im Zeichen zahlreicher Konsolidierungsmassnahmen. Es wurden dabei nicht nur Überkapazitäten abgebaut, sondern auch bestehende Strukturen optimiert und neu ausgerichtet. Somit verzeichnen wir aktuell nicht nur mehr Entlassungen, sondern gleichzeitig auch mehr Neueinstellungen. Fluktuation und Dynamik haben sich wieder normalisiert.

Dr. Pascal Scheiwiller, CEO der von Rundstedt meint dazu: «Zum ersten Mal seit Covid scheint der Arbeitsmarkt wieder in einem gesunden Gleichgewicht zu sein. Allerdings kommen somit auch altbekannte strukturelle Muster wieder stärker zum Vorschein. Lohnerhöhungen haben es in der Schweiz wieder schwerer, und ältere Arbeitskräfte Ü50 haben bei der Stellensuche erneut grössere Mühe als in den Vorjahren.» Diese Entwicklung scheint sich auch in diesem Jahr 2025 fortzuführen.

Im Folgenden die wichtigsten Erkenntnisse der neuen Arbeitsmarktstatistiken im Überblick:

  • Branchenübergreifender Anpassungsdruck
    Die Zunahme an Kündigungen kann branchen- und funktionsübergreifend beobachtet werden. Bemerkenswert ist allerdings die Kündigungszunahme im Bereich Informatik, Digital & High Tech, obschon gleichzeitig über Fachkräftemangel geklagt wird.
     
  • Mehr «stille» individuelle Kündigungen 
    2024 wurden wieder mehr Entlassungen ausgesprochen. Dabei sind es nicht primär die grossen Massenentlassungen, sondern viel mehr die vielen stillen Einzelkündigungen, die ins Gewicht fallen.
     
  • Fluktuation statt Arbeitslosigkeit
    Unternehmen stellen gleichzeitig auch fleissig ein. Trotz steigender Kündigungen ist die durchschnittliche Stellensuchdauer deshalb leicht auf 6.0 Monate zurückgegangen.
     
  • Zunehmende Polarisierung – Altersguillotine ab 55+ 
    Bei den Ü55 ist die Stellensuche trotzdem nochmals schwieriger geworden. Bei ihnen hat sich die Suchdauer signifikant erhöht. Auch die Schere zwischen leichten und schwierigen Profilen geht weiter auseinander.
     
  • Verdeckter Arbeitsmarkt im Aufwind 
    Stellen wurden 2024 wieder vermehrt ohne öffentliche Ausschreibungen besetzt. Persönliche Netzwerkkontakte werden somit wichtiger.
     
  • Lohndruck nach Kündigungen 
    Fast ein Viertel der Gekündigten mussten 2024 in der neuen Stelle eine Lohneinbusse in Kauf nehmen. Gleicher Lohn wie bisher ist keine Selbstverständlichkeit, ganz besonders bei Ü50 nach einer Kündigung.

Mehr über die Studie und Kennzahlen

Ansprechpartner:in für diese Studie

Dr. Pascal Scheiwiller

CEO von Rundstedt Switzerland

Dr. Pascal Scheiwiller ist anerkannter Fachexperte und Autor wissenschaftlicher Studien im Themenspektrum focus50plus.

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